Das Bundeskabinett hat am 10. März 2021 die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2021 (DNS) beschlossen. Erstmals wird die DNS auch als kompakte Kurzfassung veröffentlicht – mit rund 30 statt 388 Seiten.
Nach der letzten Aktualisierung 2018 hat die Bundesregierung die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie umfassend überarbeitet. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) begrüßte in einer ersten Stellungnahme die grundlegende Generalüberholung, die unter anderem die strategische Verankerung von Transformationsbereichen und die Ergänzung wichtiger Ziele und Indikatoren beinhaltet. Auch die Aufnahme der Globalen Gesundheitsarchitektur sowie der hohe Stellenwert von Klimaneutralität und Maßnahmen gegen den Flächenverbrauch werden positiv herausgestellt.
Wichtige Impulse, die der Rat für Nachhaltige Entwicklung in verschiedenen Stellungnahmen in den Fortschreibungsprozess der DNS eingebracht hatten, haben einen Weg in die Strategie gefunden, so Prof. Dr. Imme Scholz, stellvertretende Ratsvorsitzende in der Pressemitteilung des RNE.
Stellungnahmen zur DNS im gemeinsamen Pressebriefing
Einen Tag nach der Veröffentlichung wurden verschiedenste Stellungnahmen zur Weiterentwicklung der DNS auf einem gemeinsamen Pressebriefing vom RNE, der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030), dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), dem Sachverständigenrat für Umweltfragen, dem Sustainable Development Solutions Network Germany sowie dem Netzwerk Weitblick gesammelt.
Die Referierenden hoben mehrmals hervor, dass die Weiterentwicklung der Strategie nun umfassender als bisherige Fortschreibungen ausfalle. Insbesondere die Verankerung der folgenden sechs Transformationsbereiche stoßen auf Zuspruch bei den Teilnehmenden: Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten und soziale Gerechtigkeit, Energiewende und Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiges Bauen und Verkehrswende, nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme und schadstofffreie Umwelt.
Dennoch müsse die DNS an vielen Stellen konkreter werden. So beschrieb Prof. Dr. Christa Liedtke, Ko-Vorsitzende der wpn2030, die DNS eher als Bestandsaufnahme und verwies auf kommende Koalitionsgespräche, in denen auf eine bessere Governance hingearbeitet werden müsse.