FC Internationale Berlin: Nachhaltigkeitsbericht im Amateurfußball

Der FC Internationale Berlin ist Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit – nun auch dank eines freiwillig erstellten Nachhaltigkeitsberichtes. Infos dazu hier.

Bis zum 15. März mussten alle Profifußballvereine, von den regionalen bis zu den nationalen Ligen, ein Zulassungsverfahren durchlaufen, um in die neue Saison starten zu können. Dazu zählt auch der Nachweis eines Nachhaltigkeitsberichts. Beim Zulassungsverfahren werden die finanziellen und technisch-organisatorischen Strukturen des Vereins überprüft und anschließend lizensiert, wenn alle Kriterien erfüllt sind.  

Der FC Internationale Berlin der erste Fußballverein im Amateurbereich, der einen solchen Nachhaltigkeitsbericht vorlegt – obwohl ein solcher für kleinere Vereine nicht verpflichtend ist. Mit seinem Engagement und ist der Verein damit Vorreiter für alle Amateurvereine in Sachen Nachhaltigkeit und Transparenz. 

Das steht im Bericht des FC Internationale Berlin  

Der Bericht beschreibt die unterschiedlichen Meilensteine des Vereins in Bezug auf Nachhaltigkeit, sowie weitere Pläne für die Zukunft. Mit der internen „AG Nachhaltigkeit“ werden Konzepte geplant und umgesetzt. Im Bericht enthalten ist auch das ZNU-Zertifikat „Nachhaltiges Wirtschaften“, das vom TÜV Rheinland zertifiziert wurde. Dieses bündelt verschiedene Nachhaltigkeitskriterien, die der Verein erfüllt. 

In den Bereichen CO2-Bilanz, Catering, Recycling, Merchandise und Inklusion liegen sowohl Erfolge als auch Verbesserungsmöglichkeiten vor:  

  • Die intern verursachten Emissionen werden durch Ausgleichszahlungen an die Stiftung myclimate kompensiert. Für die Messung des externen CO2-Ausstoßes, wie etwa durch die An-/Abreise von Mitgliedern, ist eine genauere Messgrundlage erforderlich, um die CO2-Bilanz korrekt zu erfassen. 
  • Im Bereich Catering konnte das Bio-Angebot von Getränken auf 80 Prozent ausgeweitet werden; das Speisenangebot wird zunehmend vegetarisch, aber es gibt noch Raum für Verbesserungen, was die Bio-Standards des Fleischangebots an den Trainingstagen betrifft.  
  • Mit einem Mülltrennsystem auf dem Vereinsgelände besteht die Möglichkeit einer ordnungsgemäßen Entsorgung von Abfällen; außerdem werden kleinere Experimente zur Wiederverwendung alter Tornetze durchgeführt, die sich jedoch noch im Anfangsstadium befinden.  
  • Bei der Beschaffung von Textilien wird vor allem auf Textilien aus Bio-Baumwolle gesetzt, die fair produziert wurde. Allerdings wurde die Produktion durch die Corona-Pandemie gestoppt, so dass noch Handlungsbedarf für die Beschaffung des Merchandise besteht. 
  • In Kooperation mit den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB) finden zahlreiche Inklusionsangebote statt. Hier betont der Verband deutlich, dass noch mehr Zeit in die Arbeit vor Ort gesteckt werden könnte, die oft auf ehrenamtlicher Basis geleistet wird.
FC Internationale Berlin Bälle

© FC Internationale Berlin

Weiteres Engagement des FC Internationale Berlin 

Mit dem Tag „Fair Friday – natürlich Fußball“ veranstaltet der Verein jährlich im November einen Verkaufstag, an dem seine ökologischen und fair bezogenen Produkte mit einem Rabatt angeboten werden. Diese Maßnahme setzt ein Zeichen gegen den „Black Friday“, einen Tag des Massenkonsums.  

Ein weiterer Tag ist der „Tag für mehr Nachhaltigkeit“; dieser hatte seine Premiere im Jahr 2021 und wird in diesem Jahr am 10. Juni 2023 erneut stattfinden. Zweck ist es, die Mitglieder über die vereinsinternen Aktivitäten zu informieren und über nachhaltiges Handeln aufzuklären. Der Tag beinhaltet Podiumsdiskussionen, Stände und spielerische Angebote. 

Zusätzlichen Klimaschutz bietet auch das Vereinsprojekt „Interaction“. Dabei handelt es sich um ein dreizehnmonatiges Programm, das für aktiven Klimaschutz im Sport sensibilisieren soll. Es hat sich im Ideenwettbewerb des Bundesnetzwerks für Bürgerschaftliches Engagement (BBE) durchgesetzt und wird mit Mitteln der Stiftung Mercator gefördert. 

Darüber hinaus beleuchtet der Nachhaltigkeitsbericht die Tätigkeiten im sozialen Bereich. Gemeinsam mit dem Bündnis gegen Antisemitismus Tempelhof-Schöneberg wird das Turnier INTER-Kultur-Cup veranstaltet, um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.  

Viele dieser Projekte werden durch die Besetzung einer 50-% Stelle im Hauptamt ermöglicht. Der Stelleninhaber Anton Klischewski kümmert sich um die AG Nachhaltigkeit, Inklusionsangebote und andere Projekte zum Thema Nachhaltigkeit. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Organisation langfristiger Strukturen wie z.B. die Projektfinanzierung. 

Vorreiterrolle für Vereine 

Mit seinem entschlossenen Kurs in Richtung Nachhaltigkeit hat der FC Internationale Berlin im Jahr 2022 zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Zukunftspreis des Berliner Sports. Doch damit nicht genug: Der Verein will mit seinen Aktivitäten auch andere Amateurfußballvereine zu nachhaltigem Handeln motivieren. Für 2023 hat sich der Verein die Themen Mobilität, Catering und Spielkleidung vorgenommen, um die vorhandenen Defizite zu beseitigen und die Nachhaltigkeit weiter zu stärken. 

Die freiwillige Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts und die selbstkritische Reflexion der eigenen Position machen deutlich, dass der Verein mit dem Bericht nicht Eigenwerbung betreiben will, sondern sich aktiv an der Gestaltung einer sozial-ökologischen Transformation beteiligt. Die Wahrnehmung der eigenen Stärken und Schwächen hilft, Ausbaupotenziale zu erkennen und ist eine tragende Rolle in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. 

Der ganze Nachhaltigkeitsbericht ist hier zu lesen.

Weitere Infos über FC Internationale Berlin hier.

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