Die TSG Hoffenheim ist einer der Initiatoren des Bündnisses Sports For Future, das sich für eine nachhaltige Entwicklung im Sport einsetzt. Gemeinsam mit PreZero will der Verein 100 Prozent Zero Waste bei seinen Fußballspielen erreichen und damit die Kreislaufwirtschaft ankurbeln.
Fact Check
- Gemähter Stadionrasen wird zu Autogrammkarten
- Mehrwegbecher mit Pfandsystem
- Klimatickets für die Aufforstung
- Circa 12.500 qm Photovoltaik-Anlagen am Stadion und Trainingszentrum
Ökologische Nachhaltigkeit: Klimatickets, Rasen-Autogrammkarten & Co.
Saisonspiele verbrauchen viel Energie: Es muss beleuchtet, geheizt und angereist werden, was alles zudem Treibhausgase verursacht. Der Verein hat sich daher verpflichtet, seinen CO2-Ausstoß bis 2030 zu halbieren und bis 2040 die Nettonull zu erreichen, d.h. keine Emissionen mehr auszustoßen.
Eine Strategie, die Nettonull zu erreichen, ist das Angebot der Klimatickets. Beim Kauf von Eintrittskarten für ein Spiel haben Fans die Möglichkeit, ihr Ticket gegen einen Aufpreis von einem Euro zu einem Klimaticket aufzuwerten. Mit diesem Euro wird ein Baumsetzling dem Aufforstungsprojekt „Kleinbauern in Uganda forsten Wälder auf“ gespendet.
Das Projekt ist eine Initiative der Klimaschutzorganisation „myclimate Deutschland“. Es können hierbei beliebig viele Setzlinge dazugebucht werden. In der ersten Saison 2019 wurden so bereits 26947 Setzlinge gepflanzt. Die TSG Hoffenheim kommt damit ihrer Verpflichtung zum Umweltschutz nach, indem sie die CO2-Emissionen ihrer Spiele kompensiert. Mit diesem Projekt konnten im ersten Jahr rund 3.000 Tonnen CO2 kompensiert und somit der Fußabdruck vollständig ausgeglichen werden.
Eine weitere Maßnahme, die CO2 einspart und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leistet, ist die Ausrüstung des Stadionparkplatzes und des Trainingszentrums mit circa 12.000 Quadratmetern Photovoltaik-Anlagen. Diese Menge an PV-Anlagen kann 270 vierköpfige Haushalte mit Strom versorgen, da der gewonnene Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird.
Der Weg zum Zero Waste Stadion
Mit dem Partner PreZero, der in der Abfallwirtschaft und im Recycling tätig ist, möchte der Verein sein Stadion zum ersten „Zero Waste Stadion“ Deutschlands umfunktionieren. Der Grundstein dafür ist bereits gelegt: Das Stadion heißt seit 2019 PreZero Arena. Bis Ende 2030 soll eine “Zero-Waste-Zertifizierung“ des TÜVs erlangt werden. Diese bewertet das Abfall- und Wertstoffmanagement eines Betriebs und zeichnet diesen mit dem Reifegrad Bronze, Silber oder Gold aus.
Das Mehrwegbechersystem schafft hierbei Abhilfe und verhindert bis zu 500.000 Plastikbecher pro Jahr. Das Pfandsystem und der Verzicht von Vereinssymbolen auf den Bechern sollen sicherstellen, dass sie zurückgegeben und nicht von den Fans als Souvenir einbehalten werden. Die Fans können entscheiden, ob sie den Becher spenden und damit soziale Projekte unterstützen oder sich das Pfand auszahlen lassen. In beiden Fällen leisten sie einen Beitrag zum Umweltschutz.
Der gemähte Stadionrasen wird zudem nicht einfach entsorgt, sondern zu Autogrammkarten weiterverarbeitet. Dazu werden die Grasfasern getrocknet, gepresst, zerkleinert und dann zu neuem Papier aufbereitet und bedruckt. Auf diese Weise werden Ressourcen wie Wasser und Holz gespart und gleichzeitig der CO2-Ausstoß eines herkömmlichen Drucks vermieden.
Zudem wurde innerhalb und außerhalb des Stadions ein Mülltrennungssystem eingeführt, so dass Papier, Kunststoffe und Restmüll getrennt entsorgt werden. Bislang bieten viele Stadien nur Restmüllcontainer an, wodurch wertvolle Materialien verloren gehen. Denn nur durch eine sorgfältige Wiederverwertung der Wertstoffe können diese in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Expertise für die nachhaltige Gestaltung des Vereins bringt Stephan Wagner als Leiter der Unternehmensentwicklung der TSG Hoffenheim ein. Gleichzeitig ist er im Vorstand von Sports for Future tätig. Engagement in der Führungsetage ist also ein wichtiger Hebel für die Nachhaltige Entwicklung der Sportorganisation.
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