Sportgroßveranstaltungen: Neues Projekt für mehr Nachhaltigkeit

Mit einem neuen Projekt wollen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Bundesregierung Sportgroßveranstaltungen zukünftig nachhaltig gestalten. In den nächsten zwei Jahren sollen Empfehlungen und Standards definiert und getestet werden.

Nachhaltigere Sportgroßveranstaltungen

Zuletzt war es die Fußballweltmeisterschaft in Katar, die verdeutlichte, wie weit entfernt viele Sportgroßveranstaltungen von wesentlichen Grundsätzen der Nachhaltigkeit sind. Menschenrechte, CO₂-Emissionen, Ressourcenverbrauch – diese (und viele andere) Themen dürfen im Sport nicht mehr ausgeklammert werden.

In Deutschland will man es besser machen und setzt ein Projekt auf, dass zukunftsfähige Sportgroßveranstaltungen ermöglichen soll. Anlass hierzu ist die im März 2021 vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und dem DOSB verabschiedete „Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen“. Zu ihren Leitlinien zählt die Entwicklung von Maßstäben im Bereich Umwelt, Sicherheit und Menschenrechte. Das nun initiierte Projekt „Auf dem Weg zu nachhaltigen Sport(groß)veranstaltungen in Deutschland“ wird vom BMI und Bundesumweltministerium mit einer Summe von rund 700.000 Euro über zwei Jahre gefördert. Zum Projektauftakt Ende November verdeutlichte Bundesumweltministerin Steffi Lemke, dass Sportgroßveranstaltungen nur erfolgreich sein können, „wenn sie einen ambitionierten Nachhaltigkeitsansatz verfolgen“.

Entwicklung von Nachhaltigkeitsansätzen

Der DOSB und seine Partner, die Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS) und das Öko-Institut, entwickeln im Projektrahmen grundlegende Leitsätze für nachhaltige Sportgroßveranstaltungen. Mithilfe dieser Standards sollen Veranstalter und Sportverbände einen Handlungsrahmen erhalten, in dem sie nachhaltig agieren können. Ziel ist es, konkrete Empfehlungen für die Bereiche Mobilität, Energieeffizienz und Ressourcenschonung zu geben. Mit diesen Empfehlungen können wirtschaftliche und ökologische Einsparpotentiale optimal genutzt werden.

Einbezogen werden bestehende Leitfäden sowie das Portal „Green Champions 2.0 für nachhaltige Sportveranstaltungen“. Darin werden Informationen über die Problembereiche von Sportveranstaltungen dargestellt, wie Lärm, Abfall und Landschaftsschutz, und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Nach Ende der Projektlaufzeit werden die entwickelten Standards für künftige Sportgroßveranstaltungen, wie die Special Olympics World Games 2023 in Berlin, die Fußball-Europameisterschaft der Herren (UEFA EURO 2024) und die World University Games 2025 in der Region Rhein-Ruhr angewendet.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser drückte zum Auftakt des Projektes ihre Begeisterung für das Vorhaben aus und kommentiert, dass es die Grundlage für mehr Nachhaltigkeit in deutschen Sportvereinen schaffe.

 

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Für Nachhaltigkeitsstandards bei der UEFA EURO 2024 in Deutschland setzt sich auch eine Stakeholder Initiative ein. Diese stellen wir in einem Artikel vor. | Link

Was können einzelne Vereine tun, um nachhaltig zu werden? Ein gutes Beispiel bieten die Füchse Berlin, der weltweit erste klimaneutrale Handballklub. | Link

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