Swim Race Days: Der SV Westfalen als nachhaltiges Vorbild

Nachhaltige Sportevents besitzen eine hohe Strahlkraft und können Motor für nachhaltigen Wandel sein. Der SV Westfalen richtete im Frühjahr 2024 erstmals seinen internationalen Schwimmwettbewerb „Swim Race Days“ mit Nachhaltigkeitsfokus aus – und ist damit deutschlandweit Vorreiter.

 

Fact Check:

  • Strategische Umsetzung eines Nachhaltigkeitskonzepts für die „Swim Race Days“ u.a. in den Bereichen Mobilität, Energie, Lebensmittelangebot, Merchandise, Kommunikation
  • Soziale und integrative Schwimmangebote
  • Aktive Zusammenarbeit mit sozialen und nachhaltigen Organisationen
  • Schrittweise Ergänzung weiterer Sportangebote auf Basis der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

 

Sportvereine, die ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen nach außen kommunizieren und dem Thema im Besonderen auch bei Sportveranstaltungen eine Plattform geben, schaffen neue Zielgruppen, um nachhaltigen Wandel von unten anzustoßen. Sie können nicht nur als Vorbilder für die Gemeinschaft und andere Organisationen dienen, sondern auch einen Einfluss auf Nachhaltigkeitsstrukturen in kommunaler Umgebung haben.

Swim Race Days: Nachhaltiger Wettkampf-Spirit aus Dortmund

Der Dortmunder Verein SV Westfalen möchte das Thema Nachhaltigkeit auch im eigenen Vereinsleben voranbringen und richtet daher seit diesem Jahr seine internationalen „Swim Race Days“ mit einem Nachhaltigkeitsfokus aus. Die „Swim Race Days“ finden bereits seit 2016 jährlich statt und gehören mittlerweile zu einem der beliebtesten frühjährlichen Schwimmsportveranstaltungen Westdeutschlands.

Hierbei wurde der Verein durch Dortmunder Masterstudierende des Studiengangs „Sports Management“ der International School of Management (ISM) unterstützt, die im Rahmen eines Praxisseminars ein Konzept für die kurz- bis langfristige Nachhaltigkeitsausrichtung des beliebten Wettkampfformates entwickelten. Dieses soll nun nach und nach umgesetzt werden.

 

Vielfältige Stellschrauben, kleine und große Schritte

Bereits seit 2023 steht das Thema Nachhaltigkeit in der Satzung Dortmunds größtem und zugleich ältesten Schwimmvereins. Der SV Westfalen bekennt sich damit zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und richtet sein Handeln in verschiedenster Hinsicht danach aus. Neben beispielsweise kostenlosen Schwimmkursen für bedürftige Kinder oder einem integrativen Angebot für Geflüchtete arbeitet der Dortmunder Verein auch aktiv mit „ProFiliis“ (Stiftung zur Förderung von Kindern und Jugendlichen) und dem Verein „Bewusst wie“ (Unternehmensverbund für gesellschaftliche Verantwortung) zusammen. Die „Swim Race Days“ bilden nun mit dem klaren Fokus auf ressourcen- und klimaschonendes Handeln eine weitere Ergänzung des vielfältigen Vereinsengagements.

Zunächst wurden kleine Schritte unternommen, um die „Swim Race Days“ nachhaltiger zu gestalten, wie etwa die Vermeidung unnötiger Papierverschwendung durch einen selbstbestimmten Urkundenausdruck, die Reduzierung der Ausgabe von Welcome-Boxen oder dem bewussten Angebot von Obst und Gemüse aus recyclebaren Schüsseln für die Kampfrichter*innen. Für den diesjährigen Schwimmwettkampf wurde nun mithilfe der Studierenden der ISM ein Konzept entwickelt, welches eine strategischere Herangehensweise an eine umfassende Nachhaltigkeitsausrichtung des jährlichen Sportevents erlaubt.

Fotos: Jan Engel

Swim Race Days: Strategische Handlungsfelder – Erfolge und Challenges

So wurden beispielsweise mittels einer Stakeholder Analyse die relevanten Akteur*innen der Veranstaltung ausfindig gemacht und nach ihrer Bedeutung für die Nachhaltigkeit für den Schwimmwettkampf bewertet, Erfolgsfaktoren ermittelt und strategische Handlungsfelder ausgemacht.

Mittel- bis langfristig steht die nachhaltige Ausrichtung des Schwimmbades, das Mobilitätsangebot und der Energieverbrauch im Fokus. Herausforderungen liegen hierbei vor allem auch in natürlichen Grenzen, die dem Verein gesetzt sind – wie u.a. der Tatsache, dass der Dortmunder Verein nicht Eigentümer des Schwimmbades ist, was umfassende Veränderungen erschwert.

In anderen Bereichen konnte dafür bereits direkt an Stellschrauben gedreht werden, um den Nachhaltigkeitsfaktor des beliebten Events zu erhöhen: Entsprechend der Nachhaltigkeitsbewertung strategischer Akteur*innen wurden insbesondere Sponsor*innen und Dienstleister*innen für die Realisation der Lightshow, die fester Bestandteil der „Swim Race Days“ ist, auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt. Zukünftig sollen beteiligte Akteur*innen in die gesamte Kommunikation noch stärker einbezogen werden, um somit Potenziale für weitere nachhaltige Aktionen zu schaffen.

Das Lebensmittelangebot soll neben dem aktuell bereits eingeführten umwelt- und gesundheitsbewussten Fokus fortlaufend weiterentwickelt werden, um Abfall weiterhin zu reduzieren. Gleiches gilt für einen bewussteren Umgang mit Merchandise und zukünftiger Produktion ebendieses.

Vor dem Hintergrund des für viele Menschen verwehrten Zugangs zu Trinkwasser oder Sanitäranlagen und zunehmender weltweiter Wasserknappheit ist das Thema „Wasser als Ressource“ dem SV Dortmund, nicht nur wegen seines offensichtlich sportlichen Interesses am Wasser, ein Anliegen. Mithilfe der well:fair-Foundation, die mit einem Stand während der Wettkampftage vertreten war wurde für das Thema sensibilisiert.

 

Hoffnung auf Nachahmer*innen und kommunale Veränderung

Zukünftig plant der Dortmunder Verein mit anderen Dortmunder Südbadvereinen die Race Days in der internationalen Schwimmwelt als Marke zu etablieren, die unter anderem auch für Nachhaltigkeit stehen soll. Die gemeinsame Ressourcenbündelung soll den Weg dafür ebnen. Hierbei erhofft sich der SV Westfalen weitere Vereine zu ermutigen, ebenfalls wichtige Weichen für stärkere Nachhaltigkeitsstrukturen im vereinsinternen Handeln zu stellen – und Veränderungen auf kommunaler Ebene anzustoßen.

Hier kommt ihr zur Seite der Swim Race Days. Den SV Westfalen findet ihr hier.

Weitere Nachhaltige Vorbilder gibt’s hier.

Der SV Westfalen ist übrigens auch auf der Unterstützer*innen-Liste für das Positionspapier der Fokusgruppe „Nachhaltigkeit und Sport im Westen“ eingetragen. Ihr wollt die Forderungen „Sport gehört in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ ebenfalls unterstützen? Alle Infos hier.

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